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Ich möchte Ihnen Irgermanland vorstellen. Dies ist Teil der modernen Region St. Petersburg. Im Vergleich zum Elsass war dieses Gebiet lange Zeit dünn besiedelt. Die autochthonen Menschen in diesem Gebiet sind finnischsprachige Stämme. Dieses Gebiet war Gegenstand eines Streits zwischen Schweden und Moskau. Zur Zeit von Lui XIV war dies das Territorium des schwedischen Königreichs. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde dieses Gebiet vom russischen Zaren Peter erobert. Auf diesem Territorium, im Newa-Delta, gründete Peter eine neue Festung und eine neue Stadt – St. Petersburg. Im Jahr 1721 schloss Russland mit Schweden Frieden, der Moskauer Zar Peter wurde offiziell Kaiser Peter der Große. St. Petersburg wird zur Hauptstadt des Russischen Reiches. Die Kaiserzeit in der Geschichte von St. Petersburg dauert bis Februar 1917. In dieser Zeit entwickelte sich St. Petersburg zur größten und prächtigsten Stadt des Russischen Reiches. Die längsten Regierungszeiten in dieser Zeit waren die Kaiserinnen Elisabeth (Tochter Peters des Großen, regierte von 1740 bis 1762) und Katharina II. (Prinzessin von Sachsen-Anhalt-Zerbst Sophia Frederica Augusta, regierte von 1762 bis 1796), Kaiser Nikolaus der Erste (Enkel von Katharina der Zweiten, regierte von 1825 bis 1855). Während der Kaiserzeit wurde St. Petersburg als kaiserliche Residenz errichtet. In dieser Hinsicht sind in St. Petersburg bis heute zahlreiche kaiserliche Paläste und Parks erhalten geblieben. Das Schicksal verschiedener Garten- und Parkensembles verlief unterschiedlich. Es gibt weltberühmte Peterhof und Zarskoje Selo, die heute (besonders in der Hochsaison, im Sommer) eine unverzichtbare Sehenwurdigkeit für die erste Bekanntschaft mit St. Petersburg sind. Es gibt Paläste, die heute eher wie Ruinen aussehen.

Nach 1917 war das Schicksal von St. Petersburg tragisch. Bereits 1914 wurde St. Petersburg in Petrograd umbenannt. Denn der letzte russische Zar entschied, dass aufgrund des Krieges mit Deutschland der deutsche Name der Hauptstadt durch Russisch ersetzt werden sollte. 1924 wurde Petrograd in Leningrad umbenannt. Während der Sowjetzeit musste ein erheblicher Teil der Einwohner Leningrads die Stadt verlassen. Aber Leningrad zog immer noch Menschen an. Die Menschen liebten seine Schönheit. Daher erholte sich auch die Bevölkerung Leningrads nach den bolschewistischen Repressionen und nach der Nazi-Blockade. Die finnische Bevölkerung erlitt erhebliche, irreparable Verluste. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs beispielsweise betrachteten die Bolschewiki die Finnen als potenzielle Verräter an Sowjetrussland. Dies wurde zum Grund für Massendeportationen und Repressionen. Kurz gesagt, diese Geschichte stimmt sehr gut mit der Geschichte der Bevölkerung des Elsass überein.

Unter modernen Bedingungen ist es schwierig, über die Zukunft zu sprechen. Jetzt verhaften die Behörden in St. Petersburg Menschen, die Blumen an Denkmälern für Opfer der Repression niedergelegt haben. Ich denke, wenn Russland als Staat überlebt, wird das nur Leuten wie Alexej Nawalny zu verdanken sein. In diesem Fall hoffe ich, dass die Vertreter des finnischen Volkes Irgermanlands auf dem Territorium von St. Petersburg selbst und in der Region um die Stadt einen würdigen Platz finden können.